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Mutualisierung: ein konkreter Hebel für gelebte Nachhaltigkeit im Unternehmen

Bild von Boxed Water Is Better auf Unsplash

Wenn Nachhaltigkeit zur Teamsache wird

Es sind oft die einfachen Ideen, die Grosses bewirken können. Die Mutualisierung gehört dazu. Ein Fahrzeug teilen, eine Lieferung bündeln oder gemeinsam bestellen – all das sind konkrete Beiträge zur Nachhaltigkeit, sofern sie kollektiv gedacht und gelebt werden. Als überzeugter Nutzer von Mobility Carsharing erlebe ich täglich, wie wirkungsvoll dieses Modell ist: weniger Ressourcenverbrauch, tiefere Fixkosten und eine Kultur der praktischen Suffizienz.

Kürzlich entdeckte ich während eines ISO 14001-Audits bei einem Kunden ein weiteres Beispiel dieser Logik: Die Firma bündelt die Gebana-Bestellungen der Mitarbeitenden. Eine einfache, aber wirkungsvolle Initiative, um verantwortungsbewussten Konsum zu fördern – und um Transport, Verpackung und Aufwand zu reduzieren.

Gemeinsame Bestellungen: gut für Umwelt und Teamgeist

Ich bin selbst Gebana-Kunde und unterstütze ihr Direktproduzentenmodell sowie ihr Engagement für Bio- und Fairtrade-Produkte. Mein einziger Kritikpunkt: die Mindestbestellmengen. Für eine vierköpfige Familie sind 5 kg Aprikosen in einer Woche schlicht zu viel. In der Firma lassen sich solche Mengen leicht teilen – das reduziert Abfall, senkt Kosten und sorgt trotzdem für Qualität.

In diesem Beispiel übernimmt ein freiwilliger Mitarbeitender die Koordination: Bestellungen werden über ein internes Formular gesammelt, zentral entgegengenommen und verteilt. Das Ergebnis:

  • Zugang zu ethischen Produkten ohne logistischen Aufwand,
  • geringere Lieferkosten und CO₂-Emissionen,
  • mehr Teamgefühl durch gemeinsame Aktionen mit Sinn.

Vorteile auf allen Ebenen

Neben dem ökologischen Impact bringt die Mutualisierung weitere Pluspunkte:

  • Einfache Umsetzung: Ein geteiltes Formular reicht.
  • Stärkeres Zugehörigkeitsgefühl: Mitarbeitende wirken aktiv an der Nachhaltigkeitsstrategie mit.
  • Glaubwürdigkeit nach aussen: Das Unternehmen zeigt, dass es handelt – nicht nur berichtet.

Besonders bei jüngeren Fachkräften kommt das gut an. Sie suchen nach Arbeitgebern, die Nachhaltigkeit glaubwürdig und pragmatisch leben – nicht nur in ESG-Berichten, sondern im Alltag.

Nicht nur für Lebensmittel

Die Logik der Mutualisierung lässt sich breit anwenden:

  • Gemeinsame Mobilität: Dienstfahrzeuge über Mobility, Fahrgemeinschaften, geteilte ÖV-Abos.
  • Gemeinsame Beschaffung: z. B. für ökologische Büromaterialien oder langlebige Ausstattung.
  • Geteilte Angebote für Mitarbeitende: Bio-Kisten, Sport- oder Kulturabos zu Gruppenpreisen.

Mutualisierung wird so zum transversalen Werkzeug, das Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Mitarbeiterzufriedenheit sinnvoll verbindet.

Gemeinsam mehr bewirken

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit nicht mehr allein Privatsache ist, wird das Kollektiv zum strategischen Hebel. Gemeinsame Bestellungen, geteilte Nutzung, geteilte Verantwortung – all das erlaubt es Unternehmen, mit einfachen Mitteln grosse Wirkung zu erzielen.

Und genau hier können Firmen – ob gross oder klein – ansetzen: Sie machen nachhaltige Praktiken greifbar, pragmatisch und attraktiv. Damit wird RSE nicht zur Top-down-Massnahme, sondern zur gelebten Unternehmenskultur, an der alle mitbauen.

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